In die dunkle Jahreszeit wollen wir etwas Licht bringen. Darum haben wir gemeinsam mit der Kirche und der finanziellen Unterstützung des Ortsbeirats den Ziethener Lichterglanz ins Leben gerufen und lassen einige Gebäude im Dorfkern beleuchten.

Ein Blick auf das aus drei Gebäuden bestehende Bauensemble der
Ev. Kirchengemeinde Großziethen im alten Dorfkern

Teil 1: Das Gemeindezentrum gegenüber der 800 Jahre alten Dorfkirche Großziethen

Seit der Öffnung der Grenze zwischen Großziethen und Berlin-Buckow am 3. Januar 1990 steigt die Einwohnerzahl von Großziethen ständig. Auch die evangelische Kirchengemeinde erlebte ein rasantes Wachstum. Es zeigte sich, dass der kleine Gemeinderaum „Küsters Scheune“ neben der Kirche bei weitem nicht mehr für die Anzahl der Gemeindeglieder ausreichte. Man entschied sich deshalb, ein Gemeindezentrum zu bauen.

Ziel des Neubaus des Ev. Gemeindezentrums war und ist es, ein generationsübergreifendes Familienzentrum zu schaffen. So sind mittlerweile Eltern-Kind-Gruppen für Kleinkinder, Kindergruppen für Schulkinder, Jugend- und Seniorengruppen, Gesprächskreise und verschiedenste Kurse der Ev. Familienbildungsarbeit unter einem Dach vereint und in Großziethen fest etabliert. Informationen zu der Vielzahl von Angeboten können Interessierte dem 5-mal im Jahr erscheinenden Gemeindebrief „Die Einladung“ und unserer Website: www.kirche-schoenefeld-grossziethen.de entnehmen. Selbstverständlich geben die Pfarrer sowie alle weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ev. Kirchengemeinde gerne auch persönlich Auskunft zu den zahlreichen Angeboten.

Das Ev. Gemeindezentrum in Großziethen entstand nach einem Entwurf des Berliner Architekten Klaus Block und wurde im Jahr 2007 fertiggestellt. Es handelt sich um ein modernes Ziegelbauwerk, welches in seiner Zweckform den ortstypischen Vierseithöfen nachempfunden wurde. Der kopfsteingepflasterte Innenhof beherbergt neben einem Brunnen den Zugang zum Ev. Gemeindezentrum. Neben dem Gemeindebüro für die Ev. Kirchengemeinden Schönefeld und Großziethen befinden sich im Inneren des Baus einzeln oder auch zusammen nutzbare Räume wie z.B. ein Saal für 130 Sitzplätze und ein angrenzendes Foyer mit weiteren 60 Sitzplätzen. Eine Küche, die die Versorgung von größeren Personenzahlen ermöglicht, ist ebenfalls integriert. Die innerhalb des beschriebenen Bereiches vorhandenen mobilen Trennwände lassen dank raffinierter Schienentechnik eine rasche Anpassung der Räumlichkeiten an die jeweilige Gruppengröße zu. Zudem gibt es weitere den jeweiligen Gruppengrößen angepasste Räume für die verschiedensten Angebote der Kirchengemeinde. Im November 2020 erfuhr ein Teil des Dachbodens einen Ausbau, wodurch ein separates Gesprächszimmer für vertrauliche und seelsorgerliche Gespräche entstand. Alle Gemeinderäume verfügen über große, teils bodentiefe Fensterfronten, die eine familienfreundliche, lichtdurchflutete und angenehme Atmosphäre schaffen. Der an die Rückseite des Gebäudes anschließende Garten bietet ausreichend Platz für bunte Gemeindeveranstaltungen und zum Spielen und Wohlfühlen für Jung und Alt. Die Lage in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campus der Paul-Maar-Grundschule und dem dazugehörigen Hort erweist sich als Pluspunkt, da Schüler der Grundschule bequem über einen separaten Gartenzugang die jeweiligen Gruppenangebote der Ev. Kirchengemeinde wahrnehmen können ohne sich einer Gefährdung durch Straßenverkehr auszusetzen.

Um Kosten zu sparen, wurde das Bauwerk von Schülern der Baufachschule Knobelsdorff in Berlin erbaut. Hieraus resultierte eine verlängerte Bauzeit, aber auch die gewünschte Einhaltung des angestrebten Kostenrahmens. Das Gemeindezentrum erhielt 2008 den 1. Platz des BDA Preises – Architektur in Brandenburg. Der Preis wird regelmäßig vom Bund Deutscher Architekten verliehen.

Text: Rainer Borrmann und Claudia Balke-Bargull