In die dunkle Jahreszeit wollen wir etwas Licht bringen. Darum haben wir gemeinsam mit der Kirche und der finanziellen Unterstützung des Ortsbeirats den Ziethener Lichterglanz ins Leben gerufen und lassen einige Gebäude im Dorfkern beleuchten.
Ein Blick auf das aus drei Gebäuden bestehende Bauensemble der
Ev. Kirchengemeinde Großziethen im alten Dorfkern
Teil 2: Dorfkirche Großziethen
Die Dorfkirche ist das älteste Gebäude im Ort. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die Jahreszahl 1216 wird als Datum überliefert.
Wenn man sich der Kirche von Westen – also von Lichtenrade kommend – nähert, ahnt man nicht, wie alt die Kirche ist. Denn das erste, was man sieht, ist ein neugotischer Kirchturm aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wenn man dagegen von Osten- also von Rudow kommt- sieht man einen unverputzten Feldsteinbau und ahnt etwas vom hohen Alter der Kirche.
Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche vergrößert, weil sie zu klein geworden war. 1877 bekam die Kirche den heutigen Turm. Bis dahin hatte die Kirche keinen Turm, nur einen Dachreiter für die Glocke und ab 1711 einen Fachwerkturm als Aufsatz auf das Dach des Kirchenschiffes.
Im Innern der Kirche ist das gotische Kreuzrippengewölbe im Altarraum sehenswert. Interessant sind auch die bemalten Emporen im Kirchenschiff. Höhepunkt der Innenausstattung ist natürlich der Altar, besonders sein Mittelstück – die Schnitzarbeit eines unbekannten Künstlers. Die Kirche hat eine Schuke-Orgel aus dem Jahr 1937. Besonderheit dieses Instruments sind zwei Zimbelsterne.
Die Atmosphäre der Großziethener Dorfkirche lässt sich am treffendsten als anheimelnd beschreiben. Schon beim Betreten der Kirche genießen die meisten Besucher die stille, fast schon sanfte Ausstrahlung, mit der dieser Ort Sie empfängt. Man empfindet eine unmittelbare Verbundenheit mit den vielen Menschen, die sich über mehrere 100 Jahren hinweg mit Ihren Sorgen und Nöten, aber auch freudigen Gedanken Gott im Gebet anvertraut haben. Ein Ort, der zum Verweilen einlädt, an dem Sorgen vor Gott gebracht werden können, an dem kein Gedanke bewertet wird und Zeit und Raum vergessen scheinen. Beim Hinausgehen in den Alltag bleibt zurück, was uns bedrückt hat oder die Last ist zumindest leichter geworden. Ein Platz zum Innehalten in dem doch oft hektischen Alltag.
Ein Text von Rainer Borrmann, Pfarrer im Ruhestand und
Claudia Balke-Bargull
Mehr Informationen zur Kirche Großziethen finden Sie auf der Website: kirche-schoenefeld-grossziethen.de